Die Batterie auf Rädern, ein Riesenpotential
Elektrofahrzeuge haben grosse Batterien die für die täglichen Fahrten nur zu einem kleinen Teil genutzt werden. Unter dem Sammelbegriff Vehicle to X (V2X) sind verschiedene Nutzungsmöglichkeiten in Entwicklung, zum Teil schon Realität, die nur die Elektromobilität bieten kann.
- Vehicle to Load (V2L): Das Fahrzeug bietet eine oder mehrere Steckdosen, über welche Elektrogeräte betrieben, oder eben andere Fahrzeuge geladen werden können. Die beiden Videos weiter unten zeigen so eine Anwendung: Die Batterie des Silence S01 - Elektrorollers hat eine Kapazität von 5.6kWh. Damit können über den Inverter, der bequem unter dem Sitz verstaut werden kann, viele Elektrogeräte mehrere Stunden, ein Fernseher wie im Beispiel (es gab grad nichts zu schleifen und zu bohren 😀) mehrere Tage betrieben werden.
- Vehicle to Home (V2H): Die Fahrzeugbatterie speist (meist über eine bidirektionale Wallbox) das Gebäude, im Einfamilienhaus bereits zu hunderten Wirklichkeit.
- Vehicle to Building (V2B): Mehrere Fahrzeuge speisen grössere Gebäude. Rein technisch keine Utopie mehr, vor allem regulatorisch warten noch einige Herausforderungen.
- Vehicle to Grid (V2G): Eine grosse Anzahl Batterien von Elektrofahrzeuge werden zentral gesteuert und zur Netzstabilisierung genutzt. Ist Strom knapp, werden sie entladen, hat es zu viel (ist an sonnigen Tagen schon heute der Fall), werden sie geladen. Wenn 100'000 Elektroautos je nur 10kW Regelleistung zur Verfügung stellen, ergibt das zusammen 1'000 Megawatt, gleich viel wie das Pumpspeicherkraftwerk Limmern in den Glarner Alpen das Grösste der Schweiz. Technisch funktioniert es bereits, wie das Pilotprojekt V2X Suisse beweist. Für die praktische Verbreitung fehlen zur Zeit vor allem ebenfalls noch die regulatorischen Rahmenbedingungen.